Wie funktioniert eine Mietkaution?

Wie funktioniert eine Mietkaution

Heute kann man die komplette Mietkaution online und digital einrichten – ein analoges Sparbuch ist nicht mehr notwendig, sofern nicht gewünscht

Eine Mietkaution ist eine Sicherheitsleistung, welche der Mieter erbringt wenn eine Immobilie gemietet wird. Hierbei kann eine Kaution durch den Vermieter verlangt werden, für welche es unterschiedliche Wege der Erfüllung gibt. Die Nutzung der Kaution durch den Vermieter ist auf wenige Optionen beschränkt, primär dient diese jedoch einem möglichen Schaden oder Abdeckung eines Zahlungsausfalls, der mit der gemieteten Immobilie zusammenhängt und als Sicherheit hierfür dienen soll.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Hinterlegung der Kaution?

Für viele Mieter und Vermieter ist das Thema der Mietkaution sehr eingeschränkt betrachtet, so gab es historisch bedingt nur wenige Optionen um die Mietkaution zu erbringen. Seit der Mietrechtsreform 2001 gibt es neben dem klassischen Kautionssparbuch weitere Möglichkeiten der Kautionsnutzung.

Die Mietkautionsbürgschaft

Als Mietkautionsbürgschaft oder auch Mietkautionsversicherung bekannt, kann man eine Police verwenden um die eigentliche Sicherungssumme abzudecken und nicht in vollem Umfang zu hinterlegen. Ebenfalls als Avalkredit, Bankbürgschaft oder Mietaval bekannt ist diese Form der Bürgschaft durch Banken populär geworden, primär wird diese jedoch durch Versicherungen erbracht.

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Das Mietkautionskonto

Eine der ältesten Formen der Kautionshinterlegung gibt es in Form des Kautionskontos oder auch Mietkautionskonto genannt. Alternative Bezeichnungen hierfür sind ebenfalls Kautionssparbuch und Mietkautionssparbuch, wobei jeweils immer ein Sparprodukt mit 3-monatiger Kündigungsfrist als Basis verwendet wird um die Kautionssumme zu hinterlegen und gleichzeitig diese zu verpfänden.

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Das Mietkautionsdepot

Neben den konservativen Anlage- und Sicherungsmethoden für die Mietkaution, gibt es ebenfalls die Möglichkeit einer Depotverpfändung von Fondsanteilen. In Zeiten von niedrigen Zinsen bedeutet diese Art der Kaution eine Möglichkeit mit der Kaution weiterhin eine Rendite zu erzielen, insbesondere bei steigenden Mietpreisen und mittel- bis längerfristigen Mietverhältnissen bei welchen die Kaution als Kapital gebunden ist.

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Der Mietkautionsrechner bietet die Möglichkeit verschiedene Arten der Kautionshinterlegung gleichzeitig zu berechnen. Hierbei bedarf es lediglich der Eingabe der Kautionssumme, der voraussichtlichen Mietdauer und Mietart:

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In welchen Ländern Europas benötigt man eine Mietkaution?

In vielen Ländern Europas gibt es das Konstrukt der Mietkaution, angefangen in Deutschland, aber natürlich auch in Österreich, Belgien, Italien (deposito cauzionale), Frankreich (Zwei Monatsmieten, muss nicht verzinst werden), Griechenland (zwei Monatsmieten), Niederlande (1 Monatsmiete, maximal 2 Monatsmieten), Polen (Bis zu 20-fache Kaution). Neben diesen Beispielen gibt es natürlich auch noch Beispiele für andere Länder. Die einzelnen Länder haben natürlich auch ein eigenes Mietrecht wodurch sich ebenfalls andere Gegebenheiten für die Hinterlegung ergeben.

Worauf muss man als Vermieter achten?

Als Vermieter gibt es 2-3 Punkte zu beachten, wenn es darum geht die Mietkaution anzulegen und zu verwalten. In Kürze sind dies folgende Punkte:

  • Die Mietkaution muss getrennt vom sonstigen Vermögen angelegt sein
  • Für die Anlage dient ein Treuhandkonto
  • Sofern möglich, kein Bargeld annehmen

Mittlerweile gibt es einige Onlinedienste und Banken sowie Versicherungen, die es ermöglichen digital ein Konto oder eine Versicherung abzuschließen, sodass die Übergabe on Bargeld nicht notwendig ist. Als Vermieter ist man laut Mietrecht dazu verpflichtet die Kaution getrennt vom sonstigen Vermögen anzulegen, zu einem marktüblichen Zinssatz. In Zeiten der Niedrigzinsen, ist dies jedoch eher zu vernachlässigen – möchte der Mieter eine möglichst hohe Rendite auf die Kautionssumme, so empfiehlt sich die Anlage auf einem Mietkautionsdepot – dies jedoch direkt durch den Mieter angelegt.

Tipp: Möchte man als Vermieter viele verschiedene Mieter innerhalb einer Plattform mit der Mietkaution verwalten, so lohnt sich hierfür das DKB Vermieterpaket. Für den Vermieter bedeutet dies ein Onlinebanking Zugang mit mehreren rechtssicheren Unterkonten für die Mietkaution in der Selbstverwaltung.

Was ist als Mieter wichtig zu wissen?

Als Mieter erscheint die Kautionshinterlegung häufig als lästiges Übel, welches schlicht erledigt werden muss und Kapital für die komplette Mietdauer bindet, welches man ggf. anderweitig besser nutzen könnte. Als Mieter hat man wesentlich mehr Möglichkeiten die Kaution zu nutzen, als wenn diese durch den Vermieter angelegt werden, daher lohnt es sich hierzu zu informieren. Das Wichtigste für den Mieter in Kürze:

  • Man kann die Kaution als Mieter oder Vermieter anlegen
  • Mit einem Mietkautionsdepot gibt es mehr Rendite, eine konservative Anlage ist weiterhin das Kautionskonto
  • Möglichst kein Bargeld an den Vermieter
  • Eine Bürgschaft in Form einer Bankbürgschaft, Mietkautionsversicherung oder privaten Bürgschaft ist ebenfalls eine Alternative
  • Als Mieter kann man die Kaution in 3 Raten hinterlegen, wenn der Vermieter diese anlegt

Viele Mieter kennen die verschiedenen Optionen nicht und sind erstaunt, wenn Sie erfahren dass man bspw. ein Fondsdepot nutzen kann um Fondsanteile zu verpfänden und diese für die Kaution zu nutzen. Jegliche Nutzung einer Mietkaution bedarf einer Absprache mit dem Vermieter, also ob die Sicherheitsleistung auch für Ihn passt und ausreichend ist.

Sie sind sich unsicher wie Sie die Mietkaution anlegen sollen, oder welche Art und Weise für Sie am Besten geeignet ist? Nutzen Sie den praktischen interaktiven Berater für die Mietkaution:

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Häufige Fragen zur Mietkaution

Wie funktioniert die Einrichtung eines Kautionskontos?

In der Regel kann man sich als Mieter oder Vermieter darüber einigen, wer das Kautionskonto einrichtet. Unabhängig davon, wer es einrichtet, handelt es sich bei einem Kautionskonto um ein reguläres Sparprodukt, also bspw. ein Sparbuch oder ein Sparkonto mit dreimonatiger Kündigungsfrist und relativ geringen Zinsen. Richtet dies der Mieter ein, so werden die Einlagen anschließend mit einer Verpfändungsurkunde verpfändet und diese dem Vermieter überreicht. Richtet der Vermieter das Kautionskonto ein, so bestätigt er dies dem Mieter nach der Einrichtung.

Wie funktioniert die Kündigung eines Kautionskontos?

Ähnlich wie bei der Einrichtung bedarf es für die Auflösung dem Einverständis beider Parteien, also Mieter und Vermieter. Hatte der Mieter das Konto eingerichtet, so bedarf es der Verpfändungserklärung - nur mit dieser kann das Konto erfolgreich wieder aufgelöst werden. Wurde das Konto durch den Vermieter eingerichtet, so kann der Vermieter dieses nach Absprache auflösen und das Guthaben inklusive Zinsen dem Mieter überweisen.

Was ist eine Bürgschaft?

Eine Bürgschaft gibt es in unterschiedlicher Ausführung, als Mietkautionsbürgschaft von einem Versicherungsträger, als Bankbürgschaft von einer Bank und außerdem als private Bürgschaft oder auch als Elternbürgschaft bekannt durch eine dritte Person, die für den Mieter bürgt und einsteht. Eine Bürgschaft bedeutet nichts anderes als im Schadensfall für den Schaden und die damit verbundenen Kosten zu bürgen und diese im Zweifelsfall gegenüber dem Geschädigten zu begleichen. Wie die Bürgschaft im Falle der Mietbürgschaft dann für den Mieter funktioniert, hängt immer von den Konditionen und rechtlichen Abmachungen in der schriftlichen Bürgschaft ab.

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